>Uraufführung: 1. Februar 2008, 20:00 Uhr, echoraum, Wien
Weitere Vorstellungen in Wien: 2., 5., 6., 7., 8.,
9., 13., 14., 15., 16. Februar 2008; jeweils 20:00 Uhr
>Premiere in Graz: 19. Februar
2008, Literaturhaus,
Graz; 20:00 Uhr
Weitere
Vorstellungen in Graz: 20., 21., 22., 23., 24., 29. Februar 2008 und 1.,
2., 3., 7., 8., 9. März 2008, jeweils 20:00 Uhr
Co-Produktion
von dramagraz und echoraum, Wien
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Seit er 1995 den Bachmann-Preis gewann, ist
Franzobel mit seinen Theaterstücken, Romanen und Essays ein Fixstern am
Himmel der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Seine Texte enthüllen
einen opulenten, amüsanten Worterfindungsmeister und barocken
Geschichtenerdenker, dessen Metaphern und poetische Bilder kühne
Sprachformationen bilden: "Franzobels Welt ist verschroben aktuell,
zeitgeschichtlich auf dem neuesten Stand und massenpsychologisch
vielleicht sogar noch weiter. Fußballmetaphorisch ist der regelmäßig in
Argentinien weilende Schriftsteller eindeutig der Goleador der
österreichischen Gegenwartsliteratur. Franzobel kreiert einen
Erzählstil, der vor skurriler Metaphorik und semantischen Finessen, vor
Neologismen und Klangmalereien nur so sprüht und funkelt. " (Die Zeit)
Nach der viel beachteten Uraufführung „BLACK JACK“
(UA: 20. August 2003; Festwochen Gmunden) hat Franzobel ein weiteres
Auftragswerk für dramagraz und den Regisseur Ernst M. Binder verfasst.
Im Monolog DIE VERZÜCKUNG thematisiert er die weibliche Sexualität und
den gesellschaftlichen Umgang mit geschlechtlichen Themen. Sein
Interesse gilt dabei vor allem dem Zusammenhang zwischen Körperlichkeit
und der Sehnsucht nach Geborgenheit und Anerkennung in einer
übersexualisierten Gesellschaft, in der Pornografie alltäglich und das
Liebesleben des einzelnen Sache von Werbung und Unterhaltungsmedien
geworden ist.
"Es ist irgendwie so eine leichte Utopie, die mir
vorschwebt. Von einer sinnlichen Religion oder religiösen Sinnlichkeit.
Weil ja umgekehrt das Pornographische gegenwärtig kaum mehr etwas
Verbotenes hat und total verkauft wird. Die Sexualität hat kaum mehr ein
Geheimnis oder etwas Heiliges, oder etwas, dem man mit Respekt begegnen
könnte. Es ist reine Geschäftemacherei. Man geht raus auf die Straße
und sieht sofort lauter Titten und nackte Ärsche, denen man nicht
entfliehen kann, und die einem besonders als Mann den ganzen Tag
versauen können.“ (Franzobel)
Ohne Pathos und mit sicherem Gespür für das
Menschliche hinter all dem Grotesken und Vulgären erzählt Franzobel in
„DIE VERZÜCKUNG“ die Geschichte einer Wirtshaustochter: von ihrer
Kindheit zwischen den besoffenen G'schichten und sexuellen Übergriffen
der Gäste, von ihrem Kampf gegen den Sumpf aus Stumpfsinn und
Gefühlskälte und ihrer Suche nach einer Liebe jenseits von
"Schirchwörtern" und Erniedrigung.
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