Libretto: Bodo Hell Musik: Periklis Liakakis Konzeption: Ernst M. Binder
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mit Kaoko Amano Didi Bruckmayr Clemens Kölbl Mona Kospach Gina Mattiello und Bodo Hell | |
Inszenierung/Raum: Ernst Marianne Binder
Musikalische Leitung: Periklis Liakakis
Kostüme: Vibeke Andersen
Licht: Geari Schreilechner
Ton: Benedikt Palier
Ton/Lichttechnik: Christoph Trummer
Regieassistenz: Alina Samonig
Produktion: Andrea Speetgens
Technische Leitung: Geari Schreilechner
Abendspielleitung: Alina Samonig
Voraufführungen:
29. und 30. Juli 2014 Theatertage Weißenbach (Theaterland Steiermark)
Karten für Weißenbach: 0664-8347406
URAUFFÜHRUNG
18. August 2014 Literaturhaus Graz, 20:00
Weitere Vorstellungen: 20., 21., 22., 23., 27., 28., 29. 30. August 2014,
3., 4., 5., 6. September 2014, jeweils 20:00
Karten: 0043 699 106 25 313 oder dramagraz@mur.at
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Eine Koproduktion von dramagraz und Literaturhaus Graz
Aufführungsdauer: 65 min
© Alle Rechte bei Hell, Liakakis, Binder
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Bedanken möchten wir uns bei Werner Korn, in dessen "echoraum" in Wien wir
proben durften, bei der IG-Milch, die uns die Kuh als Bühnenbildobjekt
unentgeltlich zur Verfügung stellte, bei Christoph Scherer für seine kooperative
und fachkundige Hilfe in Licht- und Tonangelegenheiten und - ganz besonders -
bei Gerhard Melzer für die Kooperation seit Bestehen des Literaturhauses.
Dank auch an Hannes Schiel (Foto) vom Museum Neunkirchen, in dessen Besitz sich das
Bild der Hl. Wilgefortis/Kümmernis befindet, welches aus der Pfarrkirche Schwarzau
am Steinfeld stammt.
Herzlichen Dank auch an Agnes Altziebler, Dagmar Fötsch und Rene Königsberger vom
Literaturhaus Graz für die unkomplizierte Zusammenarbeit und ihre Hilfsbereitschaft.
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Facettenreich und teils provokant setzt sich Bodo Hell
mit Aspekten der Geschlechterbeziehung auseinander, wobei
er mit dem Titel „feminin/masculin“ bewusst Bezug nimmt auf
Jean-Luc Godards Film „Maskulin Feminin“ aus dem Jahr 1966.
Mit der Wortkreation „Genderrassa bumm“ fasst Hell sein
Stück treffend zusammen. Geboten wird eine abwechslungsreiche
Auseinandersetzung mit Perspektiven des „Geschlechterklintschs“,
untermauert mit Bezügen auf das Mysterium der Heiligen Agnes,
den Tobiasnächten oder Mozarts Zerlinenarien, dargeboten in
allen Facetten der stimmlichen Möglichkeiten.
„Gut gerahmt gewinnt das Bild“ heißt es da in Bodo Hells
Stück. Beim musikalischen Rahmen lässt der griechische
Komponist Periklis Liakakis seinen musikalischen Obsessionen
freien Lauf und verlangt den DarstellerInnen schier Unmögliches
ab. Ernst Binder lässt in seiner Inszenierung mythologische
Bilder mit heimatlichen Almlandschaften ineinanderfließen.
„feminin/masculin“ verspricht ein vergnüglich-anspruchsvolles
Singspiel, in dem sich die Fantasie des Publikums ihren
Assoziationen ungehemmt und zügellos hingeben darf.
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Brautlamm-zum Fest Hlg. Agnes | |
Wenn Bodo Hell und Ernst Binder sich über Frauen und Männer hermachen,
sie aufeinanderprallen lassen, dann stiften sie erstmal Verwirrung. Man könnte
sagen: Verwirrung ist der einzig wahre Zugang zu diesem Thema, an das der
Autor Hell wie ein Berserker herangeht und der Regisseur Binder keinen Stein
auf dem anderen lässt. Nicht zufällig nehmen sie im Titel Bezug auf Jean-Luc
Godards berühmten Film "Maskulin Feminin", von dem es in der Vorankündigung
heißt: Vermutlich werden in keinem anderen Film so viele Fragen gestellt wie
in diesem.
Binder/Hell drehen nicht nur den Titel um, sie nehmen es auch sonst mit dem
Zugang ganz genau: Es gibt kein Theaterstück, das so viele Antworten parat hat
wie dieses. Ob sie das Mysterium der Heiligen Agnes ergründen, in den Tobias-
nächten den Sitten und Gebräuchen in manchen Gegenden Mitteleuropas nachspüren
oder in Anspielungen auf Mozarts Zerlinenarien den himmlischen Fivolitäten
freien Lauf lassen, keine Frage bleibt offen! "Komm her mein Lieber, mach
alles mit mir, was du willst", heißt es da, "und lass dich’s nicht verdrießen,
denn da drinnen hab ich ... ein Allheilmittel, das lass ich für dich fließen."
Der griechische Komponist Periklis Liakakis kann hier seinen musikalischen
Obsessionen freien Lauf lassen und sich, den Musikern und seinen Sänger/
DarstellerInnen schier Unmögliches abverlangen. Sie werden melodische Linien
singen müssen, die nur vage an Belcanto erinnern. Sie werden lispeln,
ungewöhnlich schnell sprechen, eigenartige Laute mit ihren Stimmapparaten
produzieren, kurz, sie werden alle Facetten ihrer stimmlichen Möglichkeiten
einsetzen müssen. Und dort, wo die kompositorische Phantasie die stimmlichen
Möglichkeiten überfordert, wird die Elektronik zu Hilfe eilen. Aber in jeden
Fall und den Titel beim Wort genommen: In diesem "Singspiel" sind die Stimmen
die einzigen verfügbaren Instrumente.
"feminin/masculin" verspricht ein vergnüglich-anspruchsvolles Musiktheater,
ein bacchantischer Ohren- und Augenschmaus, ein Fest der Sinne, in dem sich
die Fantasie der Zuhörer und Zuschauer ihren Assoziationen ungehemmt und zügellos
hingeben darf, und erst nach dem Schlussapplaus wieder auf dem Boden der Realität
landen wird. Allerdings wird es danach nicht mehr so sein wie vorher, wie wir von
unseren Erfahrungen im Umgang mit dem anderen Geschlechte wissen, ob dieser sich
nun im Geiste oder im Bette zugetragen haben möge.
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Bodo Hell (* 15. März 1943 in Salzburg) ist ein österreichischer
Schriftsteller. Hell studierte am Salzburger Mozarteum Orgel und in Wien
Film und Fernsehen, Philosophie, Germanistik und Geschichte. Bodo Hell
lebt in Wien und am Dachstein, Steiermark. Er arbeitete unter anderem
mit Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, Liesl Ujvari, Bady Minck und
mit Hil de Gard zusammen.
Bücher (Auswahl):
-Dom Mischabel Hochjoch, 3 Bergerzählungen, edition neue texte linz 1977/79
-Stadtschrift, Fotos und Text Linie 13A, edition neue texte linz 1983
-der Donner des Stillhaltens/Larven Schemen Phantome (mit Friederike Mayröcker),
Literaturverlag Droschl Graz 1986
-666. Erzählungen (111 Fotografien), Droschl 1987
-wie geht’s, Erzählungen (mit 136 Piktogrammen von Hil de Gard), Droschl 1989
-die wirklichen Möglichkeiten, Ernst Jandl/Bodo Hell: 2 Reden, Droschl Essay 9, 1992
-Gang durchs Dorf: Fingerzeig/Blumenwerk, 24 Panoramafotos Deinzendorf,
(mit Friederike Mayröcker, Doppelband in Schuber) Bibl.d.Provinz 1992
-Frauenmantel (zu Fotografien von K.H.Waggerl), Edition Fotohof, Otto Müller Sbg. 1993
-mittendrin, Erzählungen, Stickbilder von Hil de Gard, Droschl 1994
-An der Wien (bibliophiles Künstlerbuch mit Linde Waber), Gaussplatz-11-Verlag 1997
-die Devise lautet, Erzählung, edition splitter 1999
-im Prinzip gilt, Erzählung, edition splitter 2001
-Ria nackt-Ariadne im Garn (Opernbuch mit R. Deppe und O. Schmiderer) Triton 2002
-Tracht: Pflicht, Lese- und Sprechtexte, Droschl 2003
-Yppenplatz 4356m2 (Bilder von Linda Wolfsgruber), Bibliothek der Provinz 2005
-Frost relaunched (zu Motiven von Th. Bernhard), mit Norbert Trummer und
Renate Welsh-Rabady, Bibl.d.Provinz 2006
-Admont Abscondita, Denk-Bilder aus der barocken Klosterbibliothek,
mit Zeichnungen von Norbert Trummer, Bibl.d.Provinz 2008
-Herbe Garbe, Weiberkittel, Von Heiligen, Pflanzen und Substanzen
(mit Elsbeth Wallnöfer, Wolfgang und Peter Kubelka,) www.marmelade.co.at Wien 2008
-Nothelfer, Literaturverlag Droschl Essay 60, 2008/2010
-Immergrün Sudarium/Calendarium (mit Linda Wolfsgruber), folioverlag 2012
-Nachsuche 3 Erzählungen (mit Ingrid Schreyer) editionkrill 2012
-Bodo Hell Omnibus, exemplarische Texte und Kommentare, Literaturverlag Droschl 2013
-Kunstschrift Verni- Midi- Finissagen… verlag bibliothekderprovinz (in Vorbereitung)
CD:
-Broadlahn live (mit B.Hell und O.Lechner) Extraplatte 2001 www.extraplatte.com
-Singende Eisen, Spangen und Gleise (4 Maultrommeldichter, mit Anton Bruhin, Peter Weber
und Michel Mettler), Urs Engeler Editor, Basel/Weil am Rhein 2007
-Text- und Hörbeispiele: www.lyrikline.org
Musiktheater:
-Ria nackt-Ariadne im Garn (eine Racheoper), Musik: Renald Deppe, capella con durezza,
Regie: Othmar Schmiderer, Bühne: Mario Bräuer, Donaufestival Krems 2002
-Donna Juana, Musiktheater für 6 Musiker-Sprecher (mit R. Deppe + Formation Inflagranti)
und eine Frauenstimme (Anne Bennent), Rauris/Salzburg 2006
Hörspiele/Radiokunst (ORF, SDR, NDR, RiaS, mit Liesl Ujvary, WDR): zuletzt
-Mein Radio und ich (O-Ton), ORF Ö1 28.9.2004
-Vom Umarmen/vom Einflüstern, Tonspur 35 (mit Friederike Mayröcker), Wien-Berlin 2010
-Landschaft mit Verstoßung (am Leitfaden von Friederike Mayröcker,
mit Psychoakustik von Martin Leitner) ORF 2013
Theater:
-Herr im Schlaf (Graz/Schwerin1995: Ernst Binder)
-Tassen im Schrank (Salzburg 1996)
-Gold im Mund Salzburg 1999)
-Mohr im Hemd (Rauris 2000)
-Tracht: Pflicht (Graz 2003: Bernd Jeschek/Renald Deppe)
Ausstellungs/Symposiumskonzeption:
-AlpenLebenSinnen (Symposium Alte Schmiede/Kunsthalle Wien 1997/98, Katalog Alpenblick)
-Schöpfungszeiten (Landesgalerie Linz 2000, Katalog)
-Auf der Alm... (Joanneum Schloß Trautenfels 2004/2005, Katalogbroschüre)
Fotoausstellungen: Forum Stadtpark, Galerie Maerz Linz, Fotogalerie Wien (WUK), Galerie Faber u.a.
Filme:
-Linie 13 A (Saarländ. RF 1981, 6 min)
-1 Häufchen Blume 1 Häufchen Schuh (Mitarbeit beim Portrait Friederike Mayröcker,
Regie: Carmen Tartarotti, ORF 1990, Preis der Literavision München 1991, 45 min)
-mobile stabile (Autobahnen im Gebirge, Simultantext, Regie: O. Schmiderer und H. Friedl 1992, Video 42 min)
-Am Stein (Leben im Hochgebirgssommer, Darsteller, Mitkonzept) 1996, Regie: Othmar Schmiderer,
16 mm, 110 min, Preis der Jugend Nyon 1997, Verleih: Cinematograph Innsbruck (VHS und DVD)
-Im Anfang war der Blick, Darsteller im AnimationsFilm von Bady Minck, 35 mm, 45 min,
Cannes 2003, DVD, Begleitbuch (sonderzahl 2008)
Grazer Autorenversammlung, Bielefelder Colloquium Neue Poesie
Literaturpreise (Auswahl):
1972 Rauriser Literaturpreis
1991 Erich-Fried-Preis
2003 Preis der Literaturhäuser
2004 Hausautor der Therme Vals (CH)
2006 Bachmann-Telekom-Preis
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Komposition, Musikalische Leitung: Periklis Liakakis | |
1970 in Athen (Griechenland) geboren. Ab 1988 Kontrabass-Studium in Athen. Meisterklasse
bei Thomas Martin in London (Guildhall School of music and drama) und Josef Niederhammer
in der Kartause Mauerbach. Ab 1990 Tonsatz- und Musikanalyse-Studium in Athen. Tätigkeit
in verschiedenen Orchestern und Kammerensembles als Kontrabassist.
Musiker in verschiedenen Pop-, Rock- und Jazzrock-Bands in Griechenland, darunter etablierte
Bands der damaligen Athener Szene als Schlagzeuger und später als E-Bassist. Verschiedene
Preise und Auftritte am Ende der 80er Jahre, Schallplattenvertrag mit "Lyra records" am
Anfang der 90er Jahre.
Seit 1995 Kompositionsstudium an der Hochschule (heute Universität) für Musik und Darstellende
Kunst Wien. Tonsatz bei Dietmar Schermann und Komposition bei Erich Urbanner.
1997 erste Diplomprüfung mit Auszeichnung.
2002 Abschluss des Kompositionsstudiums mit einstimmiger Auszeichnung.
Verleihung des akademischen Grades Magister Artium.
Seit September 2002 Lehrbeauftragter für Tonsatz (Assistenz Klasse Seidelmann) und Einführung
in Komposition am Institut für Komposition und Elektroakustik an der Universität für Musik und
darstellende Kunst Wien. Oktober 2011 wurde er zum Senior Lecturer ernannt.
Kompositorische Tätigkeit:
2000-2001: Erster Preis im Wettbewerb für Kammeroper der Wiener Musikuniversität für das Stück
"Der gestiefelte Kater" (Textvorlage von Ludwig Tieck). Uraufführung in der Neuen Studiobühne
des Max Reinhards Seminars. Lobende Kritiken in der Wiener Presse (Wiener Zeitung, Die Presse,
Kurier). für den "Gestiefelten Kater", Sonderpreis der Jury in dem Wettbewerb für Neue
Bühnenwerke des Österreichischen Bundeskanzleramts.
Komponistenportrait in der Musiksendung "Zeitton" von Ö1 (Radio).
Januar 2003: Uraufführung des Orchesterstücks "Sinfonia-sinfonietta" durch das griechische Nationalorchester.
2004: Komposition der zweiten Kammeroper "Die Historie der schönen Magelone" (Libretto: Richard Bletschacher).
Dezember 2004: Verleihung eines Arbeitsstipendiums für Komposition des Landes Österreich.
Januar 2006: Die zweite Oper "Die Historie der schönen Magelone" wird im Internationalen Wettbewerb
der Stadt Graz ("J.J. Fux") als eine der drei Finalisten-Opern ausgewählt.
Mai 2006: Auftritt im Athenischen "Megaron" als Komponist und Dirigent in der internationalen
Ensemble Modern - Akademie.
Oktober 2006: Einladung des Komponistenverbands Thüringen zur 6. Geraer Orchesterwerkstatt.
April – Oktober 2007: Teilnahme im Europäischen Kulturprojekt "Crossing places – In the dark. For those
who can’t see art", das in 7 Europäischen Städten stattgefunden hat, als Vertreter von der
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Oktober 2007: Erneute Einladung des Thüringer Komponistenverbandes im 7. Geraer Orchesterwerkstatt.
September 2008: Auswahl und Aufführung seines Stückes "Prerecorded recorder" im 2. Composer’s lounge
des Österreichischen Komponistenbundes.
Dezember 2008: Erster Preis im 6. griechischen Wettbewerb für Kammermusik (Holzbläserquintett "Jardbyrinth")
August 2010: Dirigiert seine dritte Kammeroper mit dem Titel „Gain extra inches! - Eine [SPAM]Oper“ im
Wiener „Schauspielhaus“ mit großem Erfolg.
Juni/Oktober 2011: Uraufführung seiner Komposition für Tanztheater "Womanismus All.you.wanted.to.know.
and.were.afraid.to.ask" im Palais Kabelwerk. Teilnahme als Live-Elektroniker und Performer.
Aufträge von der internationalen Ensemble Modern - Akademie, der Stadt Trossingen, dem griechischen
Radio Symphonieorchester, dem Festival Allegro Vivo etc. Die Werke werden im Verlag 433 verlegt.
September 2012: Uraufführung des Musiktheaters "Alice" nach dem Libretto von Sophie Reyer in der Regie
von Ernst Binder (dramagraz)
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Konzept, Inszenierung, Raum: Ernst Marianne Binder | |
geboren 1953 in Mostar, Ex-Jugoslawien
Seit 1971 freiberuflicher Autor, Musiker und Regisseur
1987 - 2003 künstl. Leiter forum stadtpark theater, graz
Seit 2003 künstl. Leiter dramagraz
Lebt zur Zeit in Graz
1976 Stipendium für Literatur des Landes Steiermark
1993 Max-Ophüls-Preis für die Verfilmung von HOCHZEITSNACHT
in der Regie von Pol Cruchten
2003 Bühnen-Landeskunstpreis des Landes Oberösterreich
2008 Verleihung des Berufstitels Professor
2009 Dramatikerstipendium des Bundesministerium für Kunst
Inszenierungen (Auswahl)
1992 Mein Hundemund von Werner Schwab (UA, Schauspielhaus Wien, eingeladen
zum Theaterfestival AUA! WIR LEBEN, Bern)
1993 Die Kranichmaske die bei Nacht strahlt von Yoko Tawada
(UA, "steirischer herbst '93")
1994 Das Fest von Klaus Rohleder (UA, Bühnen der Stadt Gera, eingeladen zum
Theaterfestival AUA! WIR LEBEN, Bern, nominiert zum Berliner Theatertreffen 1995)
1995 Totentrompeten von Einar Schleef (UA, Mecklenburgisches Staatstheater
Schwerin, eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen '95, den Potsdamer
Theatertagen und zum Heidelberger Stückemarkt, nominiert zum Berliner
Theatertreffen 1995)
1997 Drei Alte tanzen Tango von Einar Schleef (UA, Mecklenburgisches Staatstheater
Schwerin, eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen '97)
1997 Aus nichts wird nichts von Bertolt Brecht (UA, Berliner Ensemble, Berlin)
1999 Die Bauern von Heiner Müller (Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin,
nominiert zum Berliner Theatertreffen 2000)
2002 Körper und Frau von Elfriede Jelinek
(UA, forum stadtpark theater, Graz und schauspiel frankfurt)
2003 Versuch über den geglückten Tag von Peter Handke
(UA, forum stadtpark theater, Graz)
2003 Black Jack von Franzobel (UA, Festwochen Gmunden,
eingeladen zum Theatertreffen IMPULSE 2004)
2003 Woyzeck von Georg Büchner
(Slowenisches Nationaltheater DRAMA, Ljubljana)
2005 Das Blaue vom Himmel von Ernst Marianne Binder (UA, dramagraz)
2006 Beckett.Silence von Ernst Marianne Binder, Musik Josef Klammer
(UA, dramagraz)
2007 Einklang von Herbert Achternbusch (UA, Ruhrfestspiele Recklinghausen)
2011 Gute Reise auf Wiedersehen von Einar Schleef
(UA, Ruhrfestspiele Recklinghausen)
Literarische Arbeiten
1973 Blumen, die nur im Gefängnis blühn (Gedichtzyklus)
1973 Flucht (Roman)
1975 Fragmente (Erzählungen)
1977 Grenzgänger (Erzählungen)
1979 Das Lächeln am Fuß des Entzugs (Gedichtzyklus)
1983 Hochzeitsnacht (Theaterstück, Uraufführung Schauspielhaus Graz)
1999 Der Schatten der Palme (Theaterstück,
Uraufführung Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin)
2010 (Was hängt das Leben tief wie Nebel überm) Kukuruz
(Theaterstück, Uraufführung dramagraz)
2011 DAS STUMME H oder Warum die Erde eine Scheibe ist und das Glück der
Papagei des Melancholikers (Texte, Sonderzahl Verlag, Wien 2011)
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“…das Publikum genoss ihr Talent, die Stimme
und die schauspielerischen Fähigkeiten...“
Fritz Tüt, Aargauer Zeitung, Dezember 2006
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Kaoko Amano wurde in Tokio geboren und studierte zunächst in Ihrem Heimatland an der
Tokio Gakugei Universität Gesang und Musikpädagogik. Sie absolvierte anschließend ein
Aufbaustudium am Konservatorium in Wien, welches sie bei Julij Chomenko mit
Auszeichnung abschloss.
Sie besuchte unter anderem Meisterkurse bei KS Heinz Zednik, Kurt Widmer und Ronald
Pries, sowie am Ernst Krenek Institut. Beim 8. Emmy Destinn Wettbewerb gewann sie den
2. Preis sowie einen Sonderpreis und stand auch bei verschiedenen Wettbewerben im Finale.
Bei unterschiedlichen Opernengagements übernahm sie verschiedene Partien: Serpina
(Pergolesis »La serva padrona«), Ännchen, Donna Anna, Musetta, Micaela, Gilda, Sophie,
Adele, Witch (Purcells »Dido und Aeneas«), Cathrine (Bizets »Die Schöne von Perth«,
Schweizer Uraufführung), Telli (Hadschibäjovs »Samt und Seide«, Wiener Kammeroper),
Esmeralda (Smetanas »Die verkaufte Braut«, Schloss Oper Hallwyl mit D. Bostock).
Sie widmet sich intensiv der zeitgenössische Musik und wirkte bei zahlreichen
Uraufführungen von Werken internationaler Komponisten mit, wie zum Beispiel im
Rahmen des Festivals Wien Modern oder der Klangspuren. Auftritte im Wiener Musikverein,
im Konzerthaus, im A. Schönberg Center, bei den Wiener Festwochen, und arbeitete sie
mit der IGNM, der ÖGZM, Ensemble Reconsil, ensemble xx. jahrhundert, Ensemble Lux
zusammen. November 2013 im Rahmen des Wien Moderns und „World New Music Days“ erlebt
man Amano bei der Produktion „Gates“.
Zu ihrem Repertoire gehören Werke von G. Aperghis »Recitácions«, »La nuit en tête«,
L. Berios »Sequenza III«, G. Kurtágs »Kafka-Fragmente«, »Botschaften des verstorbenen
Fräuleins R. V. Trussova«, G. Ligetis »Mysteries of the Macabres«, P. Manourys »Cruel
Spirals«, A. Schönbergs »Pierrot Lunaire«, »Das Buch der hängenden Gärten«. Zahlreiche
Auftritte führten sie nach Österreich, Deutschland, England, Polen, Ungarn, Tschechien,
Rumänien, Ukraine, in die Schweiz, die Slowakei, nach Aserbaidschan, Brasilien, Mexiko,
und Indonesien.
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Dietmar »Didi« Bruckmayr ist sicher eine der buntesten Figuren im österreichischen
Musikzirkus. Im zarten Alter von 19 Jahren gründete er 1985 die Punkband DEAD SOULS,
aus der sich 1988 FUCKHEAD entwickelte. Sänger und Frontmann Bruckmayr ließ da so
ziemlich alles über sich kommen: Sich das Hirn rauszublasen war und ist hier genauso
performatives Programm wie an die Grenzen der eigenen Körperlichkeit zu gehen,
Fleischerhaken-Hängungen à la »Sundance Ritual« gleich inklusive.
FUCKHEAD (www.fuckhead.at) ist wahrscheinlich der konsequenteste heimische Beitrag
wenn es darum geht, den Körper als Kampfzone einzusetzen, eingebettet in Extremsituation
und ausgelaugt in alle nur erdenklichen Körpersäfte. Vor einiger Zeit ging FUCKHEAD
auch ins Digitale und fand in Hiaz fm von FARMERS MANUAL einen adäquaten Partner
für die audiovisuellen Ausschlachtungen der Festplatten. Stationen dieser audiovisuellen
Körpermodifikationen waren u.a. NYC, Moskau, Sydney, eine Japantournee und zahlreiche
Auftritte bei heimischen Festivals wie »wienmodern’02« oder »Royal Electronics« 2003.
Dass die 80er nie aufhörten, wird eindrücklich bei WIPE OUT bewiesen. Die schwitzenden
Jungs, in aufreizende weiße Matrosenjacken gehüllt, sind die wahren »victims of
entertainment industries«: Seit 1992 sorgen WIPE OUT (www.fuckhead.at/wipeout)
landauf landab für den richtigen Partysound, Bruckmayr ist der tanzende Derwisch
im gleißenden Licht der Diskokugel. Wenn FUCKHEAD den Zuhörer mit dem Schädel
in den nassen Beton genickwatscht, dann machen WIPE OUT einen tanzen: Beides
vollgepackt mit massivem Wissen um Electronic Body Music, Punk, Industrial
und durch Bruckmayr aufgeladen mit schmunzelnder, verzweifelter, pathetischer,
strahlender, maroder und stählerner Körperlichkeit.
Mit dem 1996 gegründeten Projekt SCHLUND (www.schlund.nu) ist dann mittels Garfield
(FETISH69) auch einiges an Hardcore dabei.
Sang mit dem ORCHESTER 33 1/3 und hält Performances mit Fennesz, Karlheinz Essl,
Boris Hauf, Martin Siewert und Hannes Löschl. Mit Mitgliedern des Klangforum Wien
und des RSO Aufführungen der Komposition »Fleisch – Eine Hinrichtung« von Peter
Androsch beim Festival der Regionen 1999.
Zusammen mit Sam Auinger, Peter Androsch und Wolfgang Dorninger: »Laager« für das
EU-Kulturmonat der Stadt Linz 1998. Sänger und Performer im Tanzstück »Cut*A*Way«
der Tanzkompanie Bert Gstettner/Tanzhotel/Wien 1999.
Gemeinsam mit Anna Maria Bammer, Albert Hosp und Leonhard Schmiedinger Aufführung
der Komposition »Domino« von Peter Androsch im Brucknerhaus Linz Mai 2001. 2002
Engagement als freier Mitarbeiter am Burgtheater/Wien für das Stück »Gilgamesch«.
Es geht auch anders. Zwar auch berserkerisch, aber in anderer Richtung: Der
oberösterreichische Landesmeister im Amateurboxen von 2000 war u.a. Mitarbeiter
am Großprojekt »Fürsorgepolitik in Österreich von 1848-1948«, saß in der
»Historikerkommission«, nennt sich ab und an ganz gewissenhaft Dr.rer.soc.oec.
wegen seines Abschlusses auf der Universität der Handelswissenschaften und hält
in Jugendzentren Vorträge über die nationalsozialistische Fürsorgepolitik.
Und wem das alles noch nicht reicht, gehe auf eines der nächsten Konzerte, rufe ihm
laut »Ausziehen« zu und warte auf die darauffolgende Bilderflut auf Bruckmayrs Haut.
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Geboren in eine musikalische Familie, aufgewachsen mit dem Klavier, begann er nach
der Matura in Innsbruck mit einem Architekturstudium, das bald Musical-, Chor- und
Bandprojekten zum Opfer fiel, erhielt ersten Gesangsunterricht 1996 bei Maria-Luise
Erlacher und kam 2000 an die Musikuniversität Wien, um Gesang zu studieren.
Es folgten 2003-04 zwei prägende Jahre am Royal College of Music in London bei Prof.
Dr. Neil Mackie, das PostGraduateDiploma mit Auszeichnung, einige Opernprojekte und
Mitwirkung in zahlreichen österreichischen und englischen Chören und Ensembles, sowie
einige Monate Studienaufenthalt in Paris und Meisterkurse u.a. bei Prof. Kurt Widmer,
Roger Vignoles, Sir Thomas Allen und KS Peter Schreier. 2007 schloss er das
Magisterstudium bei Prof. Ralf Döring und Prof. David Lutz ab und lernt z.Zt.
bei KS Wicus Slabbert.
Inzwischen unterrichtet er an der Musikuniversität Wien Gesang, singt, spielt,
dirigiert, wobei ihm neben dem klassischen Musiktheater auch neue Musik und vor
allem lebhafte Lied- und Song-Interpretation am Herzen liegt.
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geboren 1987 in Graz
Künstlerische Tätigkeit
2014
Mitwirkung in der Theaterproduktion "Woyzeck live", Regie: Thomas Sobotka
2013
Mitwirkung in der Theaterproduktion "Kein Licht", Regie: Ernst. M. Binder
2012
Mitwirkung in der Theaterproduktion "Baal", Regie: Thomas Sobotka
2011
Mitwirkung in der Theaterproduktion "Apokalypse" im Rahmen von lastrada,
Regie: Thomas Sobotka
Mitwirkung in der Produktion "Emilia G.", Regie: Thomas Sobotka;
nominiert für bestOFFstyria 2.11
2010
Mitwirkung in der Produktion "Odyssee", Regie: Jürgen Gerger
Mitwirkung in der Produktion "heldInnen", Regie: Thomas Sobotka –
bestOFFstyria 2.10: "Preis der Jury"
Ausbildung
2013: Abschluss Diplomstudium Slawistik / Russisch, Karl-Franzens-Universität Graz
2005 - 2013: Diplomstudium Slawistik / Russisch, Ergänzungsfach: „Europa, Wirtschaft,
Sprachenund Recht“, Karl-Franzens-Universität Graz
Wintersemester 2011/12: Stipendium für Forschungsaufenthalt in Moskau, RGGU
(Russian State University for the Humanities)
Sommersemester 2009: Auslandssemester in St. Petersburg, SPbGU (Saint Petersburg State University)
1997 - 2005: BG/BRG Fürstenfeld
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Gina Mattiello, geboren in Wien. Schauspielerin und Stimmperformerin. Seit 1999
tritt sie in experimentellen Musik-Theaterproduktionen auf. Ihr künstlerischer
Fokus liegt in der Aufführung von zeitgenössischen Texten, sowie in der Text-
und Sprachbehandlung von verschiedenen ausnotierten und improvisierten
Musikrichtungen. Uraufführungen von Werken der KomponistInnen Elisabeth
Harnik, Christoph Herndler, Peter Jakober, Bernhard Lang, Sophie Reyer,
Helmut Oehring, Hassan Taha, Pia Palme, Jorge Sánchez-Chiong, Reinhold
Schinwald, u.a.
Als Stimmperformerin/Sprecherin tritt sie in Festivals auf u.a Wien Modern,
steirischer Herbst, Feldkirch Festival, Wiener Festwochen, Klangspuren Schwaz,
sowie generator/Wiener Konzerthaus, Radio Kulturhaus, Künstlerhaus, Porgy & Bess.
Zusammenarbeit mit namhaften zeitgenössischen Ensembles: NewTonEnsemble Wien,
quartett22, Ensemble PHACE, Ensemble EIS; Auftritte als Schauspielerin u.a im
dietheater Konzerthaus, KosmosTheater, TTZ Graz, Theater am Turm, Theater
Drachengasse, Dschungel – Theater für junges Publikum, Dampfzentrale Bern,
Theater Stok Zürich, dramagraz – Theater für Gegenwartsliteratur.
Gemeinsam mit der Komponistin Pia Palme Initiatorin und künstlerische Leitung des
seit 2007 jährlich stattfindenden e_may Festivals für neue und elektronische Musik.
Als Schauspielerin gastierte sie beim Taschenopernfestival 2011 in Salzburg; erste
Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ernst Marianne Binder und dem Komponisten Reinhold
Schinwald. 2011 spielte sie in der Österr. Erstaufführung von Kathrin Röggla „wir
schlafen nicht“ (dramagraz) unter der Regie von Tanja Witzmann. 2011 war sie als
Stimmperformerin beim Österr. KomponistInnenforum Mittersill vertreten.
Stimmausbildung in Belgien mit u.a. David Moss, Meredith Monk, Phil Minton und in
der Schweiz mit Franziska Baumann.
Studium: Théâtre Musical – Composition and Theory und literarisches Schreiben an
der Hochschule der Künste Bern.
2011/2012 wurde ihr ein Stipendium des bmukk und der SKE verliehen.
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