Inszenierung / Textmontage: Ernst Marianne Binder
Dramaturgie: Alexandra Rollett
Bühne: Carlos Schiffmann
Kostüme: Andrea Plabutsch / Lisa D.
Toncollage: Joseph Homp
Licht: Geari Schreilechner
Ton: Andreas Thaler
Produktionsleitung: Andrea Speetgens
Technische Leitung: Geari Schreilechner
Abendspielleitung: Paula Perschke
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Der Text KÖRPER UND FRAU wurde zur Eröffnung des Schauspiel Frankfurt unter
der Intendanz Elisabeth Schweeger geschrieben. Die in das Stück montierten Texte
Elfriede Jelineks stammen aus DER WANDERER (1998), TOTENAUBERG (1991),
SPORTSTÜCK (1998) und einem Essay der Autorin zum Thema MODE in der
Süddeutschen Zeitung (2000).
Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Hamburg
Eine Koproduktion von Drama Graz mit dem schauspielfrankfurt, Frankfurt / Main
in Zusammenarbeit mit dem Museum der Wahrnehmung, Graz
* Uraufführung:
18. September 2002, MUWA, Museum der Wahrnehmung, Graz
Weitere Aufführungen im WUWA, Graz:
19., 20., 21. 24., 25., 26., 27., 28. September 2002
1., 2., 3., 4., 5. Oktober 2002
* 24. Oktober 2002, Hipphalle Gmunden, Oberösterr. Kulturvermerke
* Deutsche Erstaufführung:
Januar 2003, schauspielfrankfurt, Frankfurt / Main
Weitere Aufführungen in Frankfurt: 9. Jänner 2003, 17., 18. Mai 2003
* 22. April 2003, Künstlerhaus, Wien
Weitere Aufführungen in Wien: 23., 24., 25., 26. April 2003
* 18. November 2003, OK-Centrum, Linz
Weitere Aufführungen in Linz: 22., 23., 26., 30. November 2003
* 18. Juni 2004, Stadthalle, Mülheim
anlässlich der Preisverleihung des Mülheimer Dramatikerpreises 2004
auf Wunsch der Autorin
* Wiederaufnahme: 18. August 2010, Drama Graz
Weitere Vorstellungen: 19., 20., 21., 25., 26., 27., 28. August 2010, 20:30
1., 2., 3., 4., 8., 9., 10., 11. September 2010
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50. Vorstellung am 17. April 2013
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* 12. April 2013, echoraum, Wien
Weitere Aufführungen in Wien: 13., 14., 16., 17., 18., 19., 20. April 2013
* 26. April 2013, Theater unterm Dach, Berlin
Weitere Vorstellungen in Berlin (vorläufig): 27., 28. April 2013
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Die Frau als Lustobjekt, als identitätslose Projektionsfläche für männliche
Weiblichkeitsimaginationen, durch die Mode mit ihren artifiziellen Kleidungsnormen
zur seelenlosen Anziehpuppe reduziert, durch die vorherrschende Werbeästhetik zum
Übermittler überzogener Schönheitsideale stilisiert. Doch es wäre nicht Elfriede
Jelinek, wenn sie diese schon oft thematisierte Opfer-Täter-Dialektik in Sachen Mode
nicht auf subtile Weise untergraben würde. In ihrem Monolog „Körper und Frau“ mit
dem bezeichnenden Untertitel „Claudia“ meldet sich ein Unterwäschenmodel zu Wort,
das sich seiner Rolle in der Welt der männlichen Begierden, aber auch ihrer
Bedeutung für die weiblichen Selbstanschauung durchaus bewusst ist. In der für
Jelinek so typischen bildgewaltigen, obsessiven Sprache und mit einer gehörigen
Portion Sarkasmus und Selbstironie, führt sie ihren Zuhörern die ganze Perversität
der Modewelt vor Augen.
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geboren am 20.10.1946 in Mürzzuschlag/Steiermark. Noch während der Schulzeit
begann Elfriede Jelinek 1960 am Wiener Konservatorium Orgel, Blockflöte und später
auch Komposition zu studieren. Bei dem Vater, Friedrich Jelinek, der vor 1945 als
Chemiker in kriegsdienlicher Forschung tätig war und aufgrund dieser Tätigkeit vor
antisemitischer Verfolgung einigermaßen geschützt blieb, stellt sich in den frühen
fünfziger Jahren eine psychische Erkrankung ein. 1964 nahm Elfriede Jelinek das
Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien auf.
Nach einigen Semestern Abbruch des Studiums wegen einer zu kritischen
psychischen Verfassung. Erste Gedichte. 1968 verbrachte Elfriede Jelinek in
absoluter Isolation, sie verließ für ein Jahr das Elternhaus nicht mehr. Der Vater starb
1969 in einer psychiatrischen Klinik. Nach 1969 engagierte sich Elfriede Jelinek in der
Studentenbewegung und in den Literaturdiskussionen um die Zeitschrift
"manuskripte". 1971 Orgelabschlußprüfung am Wiener Konservatorium mit "sehr
gutem Erfolg". Erste Hörspiele. "wenn die sonne sinkt ist für manche schon
büroschluß", wurde 1974 von der Zeitung "Die Presse" zum erfolgreichsten Hörspiel
des Jahres erklärt. 1972 Aufenthalt in Berlin, 1973 Aufenthalt in Rom. Hörspiele. Seit
1974 verheiratet mit Gottfried Hüngsberg, der in den sechziger Jahren dem Kreis um
Rainer Werner Faßbinder angehörte. 1974 Eintritt in die Kommunistische Partei
Österreichs. Hörspiele (u.a. "Die Bienenkönige", 1976; "Die Ausgesperrten", 1978)
und Übersetzungen (Thomas Pynchon: "Die Enden der Parabel", 1976). Das
Drehbuch "Die Ausgesperrten" (nach dem gleichnamigen, 1980 erschienen Roman)
wurde 1982 verfilmt. Poetologische Essays. Weitere Übersetzungen u.a. von Georges
Feydeau: "Herrenjagd"; "Der Gockel", "Floh im Ohr" und Eugene Labiche: "Affaire
Rue de Lourcine", "Die Dame vom Maxim". Zusammenarbeit mit der Komponistin
Patricia Jünger ("Die Klavierspielerin", 1988). 1990 Filmdrehbuch "Malina" zusammen
mit Werner Schroeter, nach dem Roman von Ingeborg Bachmann. 1991 Austritt aus
der KPÖ gemeinsam mit den beiden Parteivorsitzenden Susanne Sohn und Walter
Silbermayer.
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Lyrik- und Prosapreis der österreichischen Jugendkulturwoche (1969); Lyrikpreis der
österreichischen Hochschulschülerschaft (1969); Österreichisches Staatsstipendium
für Literatur (1972); Roswitha- Gedenkmedaille der Stadt Bad Gandersheim (1978);
Drehbuchpreis des Innenministeriums der BRD (1979); Würdigungspreis des
Bundesministeriums für Unterricht und Kunst (1983); Heinrich-Böll-Preis der Stadt
Köln (1986); Literaturpreis des Landes Steiermark (1987); Würdigungspreis der Stadt
Wien für Literatur (1989); Walter-Hasenclever- Preis der Stadt Aachen (1994); Peter-
Weiss-Preis der Stadt Bochum (1994); Bremer Literaturpreis 1996, Georg Büchner-
Preis (1998); manuskripte-Preis des Landes Steiermark (2000); Theaterpreis Berlin
der Stiftung Preußische Seehandlung (2002); Mülheimer Theaterpreis für Macht
Nichts (2002); Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf (2002); Else Lasker-
Schüler-Dramatikerpreis des Pfalztheaters Kaiserslautern für das dramatische
Gesamtwerk (2003); Lessing-Preis für Kritik (2004); Mülheimer Dramatikerpreis für
Das Werk (2004); Stig Dagerman-Preis der Stig Dagermanngesellschaft, Schweden
(2004); Hörspielpreis der Kriegsblinden (2004); Franz-Kafka-Literaturpreis,
Prag/Tschechische Republik (2004); Nobelpreis für Literatur, Stockholm/Schweden
(2004); André-Gide-Preis (2006); Mülheimer Dramatikerpreis für Rechnitz (2007)
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