HOR Künstlerkollektiv Berlin | |
EIN FANTASTISCHES VISUELLES HÖRTHEATER
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Von und mit:
Juliane Werner (E-Bass + Sprache)
Astrid Rashed (Violine + Sprache)
Roman Leitner-Shamov (percussion + Sprache)
Gabriele Nagel ( Video + Raum )
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Leere, ein Wartesaal, ein sich stets wandelndes Gebäude, ein endloser
Schiffsmast, eine Labyrinthstadt, eine obskure Insel, ein zugefrorener
Himmel sind u.a. Schauplätze der Episoden. Reale und auch fantastische
Orte, an denen sich Beamte, Kinder, Artisten, Seefahrer, Verhüllte,
Wanderer und du selbst einander begegnen.
Die Geschichten führen in ein Labyrinth hinter der realen Welt, ein
verschlungenes Wegsystem durch das Unterbewusste. Der Zuhörer soll
verführt werden, brachliegende Teile seiner Phantasie zu mobilisieren; sich
freimachen von vorgefertigten Bildern und fantastische Räume jenseits der
Virtualität betreten; erinnern, weiterdenken, träumen…
Eine Coproduktion
von dramagraz und HOR Künstlerkollektiv Berlin
Österr. Erstaufführung: 4. Juni 2010, dramagraz, 20:30
Weitere Vorstellungen: 5., 9., 10., 11., 12., 16., 17., 18., 19. Juni 2010, 20:30
dramagraz Schützgasse 16, 8020 Graz
Info: http//:dramagraz.mur.at
Karten: +43.699.106 25 313
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Ein Fantastisches Visuelles Hörtheater
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“Ich bitte dich, lege dein Ohr dicht an meinen Mund, wie fern du mir auch sein
magst, jetzt noch oder immer. Anders kann ich mich dir nicht verständlich
machen….”
Arbeitsgrundlage des Projektes waren Texte von Michael Ende: Geschichten,die
sich zwischen den Leben abspielen, auf, unter und über der Welt, am Anfang und
am Ende des Seins, danach und davor...
Wir wollten den Versuch starten, eine Transparenz zu schaffen zu Traumwelten,
zum Unterbewussten, zu anderen Ebenen des Seins... Den Zuhörer/Zuschauer ins
Labyrinth des Inneren entführen und dabei fantastische Räume öffnen, ohne
virtuell sein zu müssen.
Leere. Riesenhafte, sich ständig wandelnde Gebäude. Eine Labyrinthstadt. Eine
unvollendete Brücke. Ein Theater. Der Mast eines gigantischen Segelschiffes. Ein
zugefrorener Himmel...
Der Mensch sieht sich ausweglosen Situationen gegenüber, sehnt sich nach
Antwort auf seine Fragen, sucht nach Erlösung. Wer bin ich? Ist da noch jemand
außer mir? Was ist auf der anderen Seite? Worauf warten wir?
Der düstere Charakter von Albträumen und die Sinnfrage stehen wunderbaren
Ereignissen, rätselhaften Bildern und märchenhaften Zaubern gegenüber. Was hält
die Welt zusammen?
Wir wollen keine klassische räumliche Theatersituation vor, sondern einen offnen,
beweglichen Raum, der eine klangliche und optische Installation möglich macht, in
der der Zuschauer eine ungewohnte sinnliche Wahrnehmung erfahren kann.
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“Langsam wie ein Planet sich dreht, dreht sich der große runde Tisch mit der
dicken Platte. Darauf ist eine Landschaft aufgebaut mit Bergen und Wäldern,
Städten und Dörfern, Flüssen und Seen. Im Zentrum von allem, winzig und
zerbrechlich wie ein Figürchen aus Porzellan, sitzt du, und drehst dich mit….”
Arbeitsgrundlage für das Projekt sind Texte von Michael Ende aus den Büchern "
Der Spiegel im Spiegel", "Zettelkasten" sowie seinem Nachlaß. Ende schrieb “Der
Spiegel im Spiegel" inspiriert durch die Bilder seines Vaters, des surrealistischen
Malers Edgar Ende.
Leere, ein Wartesaal, ein sich stets wandelndes Gebäude, ein endloser
Schiffsmast, eine Labyrinthstadt, eine obskure Insel, ein zugefrorener Himmel sind
u.a. Schauplätze der Episoden. Reale und auch fantastische Orte, an denen sich
Beamte, Kinder, Artisten, Seefahrer, Verhüllte, Wanderer…und du selbst einander
begegnen.
Die Geschichten führen in ein Labyrinth hinter der realen Welt, ein verschlungenes
Wegsystem durch das Unterbewusste. Der Zuhörer soll verführt werden,
brachliegende Teile seiner Phantasie zu mobilisieren; sich freimachen von
vorgefertigten Bildern und fantastische Räume jenseits der Virtualität betreten;
erinnern, weiterdenken, träumen…
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Wir möchten eine Brücke schlagen zwischen Experiment und Konvention, sehen
unser Publikum keiner bestimmten Szene zugehörig. Wir wollen Türen öffnen zu
einem generationsunabhängigen Universum; erinnern an die dem Menschen
ureigenste Fähigkeit, träumend über die Welt von Zeit und Raum hinaus,
wahrnehmen zu können.
Die Umsetzung des Projektes beinhaltet drei Ebenen: Text, Bild und Klang.
Hörtheater bedeutet, dass sich die Schauspieler als Performer verstehen, die sich
hinter den Text stellen, die Sprache zählt, nicht das erklärende, situative Spiel. Der
Raum wird es den Performern ermöglichen sowohl sichtbar als auch nur hörbar zu
sein. Das Mikrofon ist wesentlicher Teil der Installation und soll spielerisch genutzt
werden. Der Performer kann in ein Bild ein- oder austreten, sichtbar und unsichtbar
sein, sich selbst begegnen. Als zentraler Teil des Probenprozesses sollen
Variationen, Uberraschungen, Verwirrungen erforscht und verwirklicht werden. Das
Rätsel soll so sichtbarer und nicht nur inhaltlicher Teil des Abends sein.
E-Bass, Geige und Percussion sollen nicht kommentieren, sondern Atmosphäre
schaffen und das Ohr für die Komplexität der Texte öffnen. Alle Instrumente werden
akustisch verstärkt und auch zur Klangerzeugung jenseits ihrer herkömmlichen
Funktion genutzt. Die Kompositionen von Motiven, Themen, Melodien stammen
von den Performern selbst.
“…und dann hörte ich, wie all dieses Gold zu klingen anfing. Erst leise und fern,
dann immer lauter, begann die Musik. Es war mir, als ob ich die Melodie erkannte,
und doch war sie mir völlig neu. Die Klänge wurden immer gewaltiger und
durchdrangen mich in jeder einzelnen Zelle meines Leibes, und während langsam
alles um mich her von stürzendem Licht verschlungen wurde, verging mir das
Bewusstsein in einer ekstatischen, seligen Todesangst." (Michael Ende)
Michael Endes Bezug zu den Bildern seines Vaters ist für uns der Ausgangspunkt
wieder eine Brücke zurück zum Bildhaften zu schlagen. Die Videoebene soll das
Erzählerische sinnbildlich ergänzen und verbinden. Sie kann eine
Zwischensequenz sein, welche eine Gedankenpause zwischen den einzelnen
gesprochenen Texten ermöglicht. Es sind langsame standbildhafte Aufnahmen
aber auch kurzfilmartige Sequenzen geplant, welche den Text assoziativ
umrahmen. Ausgehend von der Figur des Minotaurus in der Eröffnungsgeschichte
von “Spiegel im Spiegel” steht das Bild der “Mauer” im Vordergrund. Daraus
resultiert die Idee, dass die Szenen vornehmlich in einem abstrakten Stadtraum
angesiedelt werden.
Der Umgang, die Vermischung, die Variierung der drei Ebenen wird wesentlicher
Bestandteil des Probenprozesses sein. Immer bleibt dabei der Faden der Erzählung
das Wesentliche, sollen Effekte nicht den erzählerischen Gedanken verdecken.
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(HOR Theaterkollektiv Berlin)
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